
Auf den Cerro Otto
Drehrestaurant hoch oben auf dem Cerro Otto
Der Cerro Otto ist nicht besonders hoch, so etwa 1.500 m, aber bietet das Drehrestaurant ganz oben und einen sensationellen Blick in die Gegend. Außerdem bin ich mir nicht so sicher, ob es nicht gleich wieder regnet und da möchte ich dann lieber eine überschaubare Tour machen. Zu Fuß macht das hier kaum einer, denn 4 km weiter geht eine kleine 4er Gondel den Berg hoch. Ich will mich ja aber bewegen, dafür bin ich schließlich auch hier. Also such ich den nächsten Weg hoch. Den finde ich fast um die Ecke vom Hotel und er führt auf einem breiten Schotterweg durch ein Barrio mit entlegenen kleinen und großen Häusern, die alle von mindestens 2 Hunden bewacht werden.
Mit Hundegebell nach oben
Hinter jeder Biegung erwarten mich die Hunde schon begeistert, da hier eher selten jemand vorbeiläuft. Sobald sie mich wittern, geht ein Höllentheater los. Sie bellen sich die Seele aus dem Leib und begleiten mich am Zaun (erfreulicherweise nur auf ihrer Seite). Ich war schon drauf und dran umzukehren, weil mir das echt unheimlich wurde.
Ein einsamer Arbeiter auf der Schotterstraße fragte mich auch gleich, woher ich käme und wohin ich wolle. Na prima, aber alles gut, er hielt mich nur für leicht verrückt, den Weg (8 km) zu Fuß machen zu wollen.
Zunächst war es auch wirklich nicht lohnend, Bäume und Schotterstraße. Aber je höher ich kam, umso schöner wurde es, denn hin und wieder konnte man den See erkennen und die Sonne hielt sich. Kurz vor dem Ziel wurde ich dann doch noch attackiert. Kleine Eisbrocken fielen aus den Bäumen, frisch abgeschmolzen von der Sonne. Der Weg führt an einem Skizentrum vorbei, an einem kleinen Berghof und dann bis fast an den Gipfel.
Abzocke kurz vor dem Gipfel
Kurz vorher gibt es eine Schranke mit einem Wachhäuschen an einem Parkplatz. Bewacht von einem grimmigen Menschen, der Neuankömmlinge um ihr Geld erleichtert. Moderne Wegelagerei. Obwohl ich zu Fuß hochgekommen war, musste ich das Gleiche zahlen wie die Gondelfahrer. Zu Fuß ganz nach oben geht nicht, die letzten Meter legt man mit einer niedlichen Bahn / Funicula zurück, deren deutscher Name mir nicht mehr einfällt (gibt es überhaupt einen?)
Traumhafter Blick am Ziel
Oben angekommen ist es schon arg touristisch. Überall Leute und man kann sich mit einer aufgestellten Gondel in lustigen Verrenkungen fotografieren lassen. Das Drehrestaurant ist aber schon ein Hit, bekam einen Fensterplatz und bin mehrmals um die ganze Aussicht gefahren.
Da ich ja jetzt schon bezahlt hatte, hab ich mal eben die Gondel nach unten genommen, ein Transfer mit dem Bus nach Bariloche ist auch im Preis drin (330 Pesos / ca. 20 Euro).
Gondelfahren ist nicht gerade eine meiner Leidenschaften und ich stieg dann zu einer Japanerin in die Gondel, setzte mich neben sie, weil ich nach unten schauen wollte während der Fahrt. Das ging aber gar nicht, der Gondelverantwortliche kam direkt an und wollte mich rückwärts setzen. Wie blöd. Also kriegte ich die nächste für mich allein und es war auch kaum wackelig. Unten angekommen war der Bus gerade weg und ich bin dann die letzten vier km gelaufen, am See lang bzw. an der Straße. Hatte den Vorteil, dass mir noch ein Supermarkt mit einem reichhaltigen Weinangebot über den Weg lief.