Bogotá – Graffiti-Tour, Museo Botero und Goldmuseum

Bogotá – Graffiti-Tour, Museo Botero und Goldmuseum

Zum Abschied in die Hauptstadt Bogotá

Blick Bogotá 1Drei Tage habe ich für Bogotá, am letzten ist abends um neun der Heimflug. Zur Abwechslung bin ich mal wieder auf 2.600 m Höhe, macht mir weiter nichts aus, denn die Wirkung der vorherigen Höhenanpassung hält offensichtlich noch an. Meine doofe Erkältung leider auch, aber da es hier schön kalt ist, habe ich wieder etwas mehr Energie. Tagsüber geht’s, so um die 16-18 Grad, in der Nacht deutlich Blick Bogotá 2weniger.

Mein Hotel (so wie ich gerade schniefe, kommt kein Dorm in Frage) ist low budget und low quality. Das Zimmer ist eine kleine Schuhschachtel mit Fenster zum Flur, das Bad ist praktisch im Zimmer und die Tür ist ein Vorhang. Alleine kein Problem, aber zu zweit wäre es schon grenzwertig. Heute hat es geregnet und das  heftig, daher schaffen die Kanäle es nicht mehr. Der Geruch ist atemberaubend, aber eine Nacht geht noch. Dafür ist das Frühstück super (TipTop Hotel heißt es).

Nach dem Flug von Santa Marta (locker über 30 Grad) hierher (brrrr) habe ich erstmal die Patagonien-Kleidung aus dem Rucksack gegraben, der Unterschied ist schon heftig. Dann bin ich durch La Candelaria (Altstadt von Bogotá) gelaufen und habe mir die hübschen Gassen und den Bolivar-Platz mit seinen monumentalen Bauten angeschaut. Über Bogotá Plaza 2den Altstadtkern werde ich auch nicht hinauskommen, es gibt so viel zu sehen. Trotz seiner wirren Architektur (bizarre Hochhäuser willkürlich in die Gegend gepflanzt) gefällt mir die Stadt super gut. Es gibt jede Menge Kulturelles, Kneipen, Restaurants für alle Geschmäcker und gute freie Führungen zu verschiedenen Themen durch die Stadt.

Unbedingt empfehlenswert: Graffiti-Tour

Heute habe ich die Graffiti-Tour mitgemacht, sie beginnt um 10:00 Uhr morgens im Parque de las Periodistas, in La Candelaria. Der Guide spricht schnelles Amerikanisch, da er teilweise in New York aufgewachsen ist, die Touren sind alle in Englisch und die Gruppe ist groß, weil diese Tour besonders beliebt ist.

Graffiti-Tour 11

Zweieinhalb Stunden laufen wir durch die Altstadt und danach noch etwas weiter, um die politischen Graffitis zu sehen. Es gibt eine Reihe bekannter Künstler, die auch in anderen Großstädten der Welt ihre Kunstwerke hinterlassen, Graffiti ist hier halblegal. Zumindest war es Graffiti-Tour 10das bis zur Wahl des letzten Bürgermeisters, der kein Freund von Graffiti ist und viele Wände der Stadt grau übermalen lässt. Grau! Und das in Lateinamerika!! Die Künstler freuen sich, denn jede dieser grauen Wände ist ein guter Untergrund, bereits vorbehandelt sozusagen, die nächste Farbe haftet gut und so bleiben die Wände nicht lange grau. Im Moment gibt es sogar zwei Graffiti-Tour 8Ausstellungen, die Graffiti zeigen, ganz offiziell. Viele Hausbesitzer sind auch für die Wandbemalung, denn als Untergrund wird die Wand wettersicher gemacht und manche Häuser erhalten dadurch eine echte Aufwertung. Überall in Südamerika habe ich viele Graffiti gesehen – mir gefällt es.

Graffiti-Tour 7

Graffiti-Tour 6

Bei den politischen Wänden geht es hauptsächlich um die Korruption im Land, auch dazu hat der Guide eine Menge zu erzählen. Ich fand es total spannend und kann deshalb diese Tour nur jedem empfehlen. Am Ende zahlt man 20.000 oder 30.000 COP, wenn man will, ist ja freiwillig, aber für eine so gute Tour kein Geld.

Besuch im Museo Botero

Museo Botero 7Nachmittags fing der Höllenregen an, aber ich wollte noch ins Museo Botero und auch das ist nur ein paar Blocks entfernt. Ich kannte Botero bisher nur von einem Bild, das bei meiner Tochter hängt, der dicken Mona Lisa. Botero hat seine Landsleute sehr liebevoll karikiert, sie sind alle dick wie Luftballons kurz vor dem Platzen. In den Räumen seiner Stiftung hängen auch alle Museo Botero 9Kunstwerke anderer Künstler aus seinem Besitz, über 100 seiner eigenen Bilder und dann gibt es noch zahlreiche Skulpturen, absolut sehenswert. Seine Stilleben heißen „Naturaleza muerte“ und auf allen ist auch zumindest ein Messer abgebildet. Das war seit langem der amüsanteste Museumsbesuch. Leider habe ich mich stehenden Fußes in die Bilder und Skulpturen verliebt und bin dann im Museumsshop hängengeblieben.

Museo Botero 10

Das Ergebnis ist völlig unförmiges Handgepäck, denn zwei Poster müssen mit. Beinahe hätte ich auch noch eine halbe vergoldete Apfelsine „muerta“ mitgenommen. Glücklicherweise geht mein Geld zu Ende und ich habe es bei den Bildern belassen, die nicht in den Rucksack passen. Sorgfältig verpackt habe ich sie dann durch den Regen mit nassen Füßen, durchgeregneter Regenjacke und leicht verfroren ins Hotel gebracht.

Museo Botero 3

 

Das phantastische Goldmuseum von Bogotá

Floß Goldmuseum

Auf mehreren Etagen finden sich im Goldmuseum Exponate zu den verschiedenen Regionen und Kulturen in Kolumbien. Es ist mein dritter Besuch in einem solchen Museum nach Cartagena und Santa Marta. Wieder bin ich völlig begeistert über die Kunstfertigkeit, mit der mit einfachen Mitteln so wunderschöne Arbeiten möglich waren.

Es gibt Stücke aus allen Teilen Kolumbiens aus der Zeit der Kulturen vor den Inka, mit Erklärungen zur Herstellung und Bedeutung. Neben den vielen präkolumbischen Goldobjekten gibt es aber auch alte Keramik und manches mehr.

Goldmuseum1

Goldmuseum2

Jaguar

Schlange

Goldmuseum3

Goldmuseum5

 

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