Bolivien

Bolivien

Bolivien: Landschaft, Armut und endloser Müll an den Straßen

Es fällt mir schwer, meine Eindrücke von Bolivien zu beschreiben, denn sie sind widersprüchlich.
Zunächst war da ja die Uyuni Salzwüste, phantastische Landschaften, viel davon auf 3.500 bis über 4.000 m Höhe mit viel Wüste und grünen Oasen, in denen Lamas und viele andere Tiere leben. Die hohen Berge, viele davon Vulkane, sind majestätisch und streng, die endlose Weite und das Weiß der Salzwüste, alles das ist sehr beeindruckend.

Die wenigen Städte, die ich bisher gesehen habe, sind in den Außenbezirken schon sehr wenig schön, viel Armut. Die Menschen hier sind harte Lebensbedingungen gewöhnt. Und ich finde, man sieht es den Gesichtern auch an. Selbst in Städten wie Sucre und La Paz habe ich noch viele gesehen, die traditionell gekleidet sind und ihre Kinder und Lasten auf dem Rücken in bunten Tüchern tragen.

Einen alten Mann habe ich gefragt, ob ich ein Foto machen darf und habe natürlich auch Geld in seinen Becher getan. Er lachte, als er sein Foto sah und tippte immer wieder mit dem Finger auf das Display des Fotoapparates, so als könne er nicht glauben, dass er das sein soll. Vermutlich sieht er sich nicht oft selbst, da er auf der Straße lebt. Ich traue mich nicht, mehr Fotos von den Einheimischen zu machen, obwohl wirklich viele interessante Gesichter dabei sind. Es herrscht ein Überdruss bei den Leuten, so viel fotografiert zu werden, kann ich auch verstehen.

alter Mann
Es gibt viele Bettler. An jeder Kreuzung stehen Kinder oder auch Erwachsene, die mit Bällen jonglieren oder die Scheibe für ein paar Bolivianos putzen wollen.
Man sagte mir, dass Bolivien ein gutes Wirtschaftswachstum habe, dennoch merkt man deutlich, dass es ein sehr armes Land ist, vor allem im Ort Uyuni.

Bolivien aus der Luft

Jetzt sitze ich gerade auf dem neuen Flughafen von Sucre, hochmodern. Die Fahrt hierher mit dem Taxi war super, denn es war ein gutes Taxi und 40 Minuten lang bekam ich eine Sightseeingtour durch die Berge um Sucre für 50 Bolivianos, was etwa 8 Euro entspricht.
Die Beschriftung auf dem Flughafen ist dreisprachig, Englisch und Spanisch habe ich erkannt, das letzte dürfte dann wohl Quechua sein. Die Durchsagen allerdings sind auf spanisch mit Echo, verstehe nix, aber der Flughafen ist so klein, dass sich alles von allein regelt. Es sind viele ältere Menschen mit großen Paketen unterwegs – Weihnachten steht vor der Tür.

Den Flug nach La Paz habe ich gebucht, weil er billig ist, mit allem 97 Euro. Er dauert nur 1 knappe Stunde, während der Nachtbus durch das halbe Land schuckeln muss und ich im Moment null Bock auf noch so eine Tour habe. Im letzten Bus war ich die einzige Touristin und habe nicht schlecht gestaunt, wie die Bolivianerinnen in ihren breiten Röcken und den schweren Bündeln auf dem Rücken es überhaupt geschafft haben, die schmale Treppe im Bus hinaufzusteigen.

Jetzt also La Paz, aber nur 2 Tage und der erste ist schon rum. Morgen fahre ich dann nach Tihuanaco, eine Prä-Inka-Ausgrabungsstätte. Übermorgen bin ich zu Weihnachten am Titicacasee – auf der bolivianischen Seite in Copacabana. Und damit endet dann auch schon meine Reiseerfahrung Bolivien.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner