Chiclayo
Auf der Panamericana nach Chiclayo
Auf dem Weg von Trujillo nach Chiclayo wollte ich mal wieder den Sightseeingplatz oben und vorne im Bus haben, es sind nur 5,5 Stunden Fahrt und die auf der Panamericana Norte. Leider hat Emtrafesa ihre Scheiben beklebt und zum Fotografieren musste ich mir dann ein freies Fleckchen suchen. Na gut. Neben mir ein sehr selbstbewusster junger Mann, der in jeder Hosentasche ein Handy hatte, mit dem einen bei Netz ständig telefonierte (wozu er das Handy brauchte, weiß ich nicht, bei der Lautstärke reichte es über Kilometer auch ohne Medium) und das andere nutze er zum Hören von jeder Menge Peru-Pop, schluchz!!!! Es gibt hier wenig Sensibilität für Lärm. Auf der Straße wird ohne Ende gehupt, alle sind laut, Kinder spielen auf dem Phone irgendwelche Monsterjagden….
Chiclayo – eine wenig reizvolle Stadt
Mein Hostal Florida ist nett, Fenster zum Luftschacht, Hotel eben, einsam. Von der Dachterrasse schaue ich auf das unschöne Chiclayo, das mit dem hübschen Trujillo leider gar nicht konkurrieren kann und als ich erfahre, dass das Museum, weswegen ich hier bin, montags geschlossen hat, buche ich sofort ein Ticket nach Máncora, 2 Tage Strand. Hübsch sind ein paar koloniale Bauten an der autoüberfluteten Plaza de Armas und das wars. Chiclayo hat etwa 650.000 Einwohner und ist touristisch weitgehend unberührt, eine normale Großstadt eben.
Der Hexenmarkt von Chiclayo
Heute habe ich den Hexenmarkt besucht, der etwas übertrieben in den Reiseführern gelobt wird, denn manches sieht doch schwer nach moderner Mache aus und nicht nach Schamanen. Die habe ich mir auch anders vorgestellt als auf dem Foto (junger Mann in Macho-Pose). Der Markt ist dennoch insgesamt ganz sehenswert, es gibt mehr als nur Kräuter und Tinkturen zweifelhafter Herkunft und halluzinogener Wirkung. Ich bin mal wieder fast die einzige von nicht hier, aber alles easy, alle freundlich (mas o menos).
Auf der Straße dann ein wirklich interessanter Stand mit irgendwelchen (lebenden) Würmern vom Amazonas, den Namen (Suri??) hab ich nicht verstanden, die für alles gut sind, wie man auf dem Foto sehen kann.
Nachmittags habe ich versucht, ein Fax nach Deutschland zu schicken, hahaha, Fax ist selbst bei uns aus der Mode und hier haben sie mich nur angeschaut, als sei ich vom Mond gefallen. Im Zeitalter von Email und Whatsapp gibt’s das nicht mehr, wenn es es jemals hier gab. Also bin ich nach vielem hin und her zur Post und hab das Papier weggeschickt. Bin gespannt, ob es ankommt, die Post sieht hier sehr bemitleidenswert aus, ein trister Raum mit fünf Schaltern, von denen einer besetzt ist. Der Rest Weihnachtsschmuck macht es nur noch trauriger, aber die Frau war sehr hilfsbereit und freundlich.
Ja, nix alte Hochkultur diesmal, moderne Straßenkultur ist auch mal ganz nett. Gleich such ich mir noch ein kleines Lokal zur Nahrungsaufnahme, gute Sachen sind richtig teuer und viel essen vor einer Nachtfahrt mit dem Bus ist eh nicht schlau.