
Cueva de las Manos
Cueva de las Manos – 9000 Jahre alte Handabdrücke
Schon interessant, was von den Menschen so nach 9000 Jahren so bleibt. Warum Cueva, also Höhle, weiß ich nicht, denn in einer Höhle war ich nicht. Aber vielleicht haben sie die für die Öffentlichkeit gesperrt.
Morgens bin ich pünktlich abgeholt worden (der Trip ist auch teuer genug, wahrscheinlich weil Weltkulturerbe) und fand mich in einem Minibus mit 5 Argentinierinnen wieder. Sie gehören zu einer größeren Gruppe (im anderen Bus), die jedes Jahr seit Jahren zusammen Argentinien bereist. Kennen sich von der Schule oder arbeiten an der gleichen Schule oder so was in der Art. Nach dem 3. Erklärungsversuch haben wir aufgegeben. Jedenfalls eine super nette Gruppe, da hab ich echt jedes Mal Glück. In Perito Moreno (ca. 50 km weit weg auf dem Weg) stieg ein angeblicher Franzose dazu, der aber doch aus Hamburg kam und ich konnte auch mal wieder deutsch sprechen 🙂
In Perito Moreno geht es auf die geliebte Ruta 40, hier in super Zustand. Nach etwa 130 km wechseln wir auf eine Schotterstraße Richtung Schlucht des Rio Pinturas, ein wilder Cañon mit glatten steilen Felswänden und Vorsprüngen, unter denen der Weg zu den Händen teilweise langgeht.
Schöne wilde Einsamkeit rund um die Cueva de las Manos
Unterwegs haben wir ein paar Flamingos getroffen, einen Condor (das Bild gibt mal wieder nichts her) und ich habe das erste Guanako gesehen und dann ganz viele. Der Guide meinte, es gebe in Argentinien mehr Guanakos als Menschen. Leider hat das Guanako mir sofort den Rücken zugedreht, also gibt’s ein Bild von hinten. Nandus, bzw. die kleinen Brüder davon, eine Art Laufvögel, dem Strauß ähnlich, aber andere Familie, habe ich auch gesehen.
Hände mit 6 Fingern?
Die Schlucht mit den Felsenmalereien ist ziemlich beeindruckend. Für Besucher hat man einen gut begehbaren Weg gebaut. Die Wände mit den Malereien sind durch Gitter gesichert, weil sich immer ein Blödmann findet, der alles kaputt macht. Keine Höhle, wie gesagt, aber es gibt Graffiti unterschiedlicher Perioden, Hände als Negativ (Farbe drumherum), als Positiv, auch mal mit 6 Fingern (?), jede Menge Guanakos und tanzende menschliche Figuren. Tanzen war damals also schon gut 🙂
Der Wind hier lässt einfach nicht nach und in der Schlucht war er auch schön kalt. Er hat einem fast den Helm vom Kopf gepustet, den man tragen muss, da gelegentlich kleine oder größere Stücke der Felswand nach unten fallen. Also – einmal hin und zurück und noch ein Stück Weg einfach so und damit war der Ausflug eigentlich erledigt. Da es ja aber 90 Dollar gekostet hat und den ganzen Tag dauert, gab es ein sogenanntes Lunch-Paket: Kuchen, Äpfel und Bananen. Sagenhaft.
Die leidige Essensfrage
Hatte gestern schon nix zu essen bekommen, da das Retaurant im Hotel geschlossen hat. Im Dunkeln laufe ich nicht die ganzen Kilometer bis in den Ort, und jetzt das. Später stellte sich heraus, dass vergessen worden war, ein Sandwich für jeden einzupacken.
Was ich als nörgelige Deutsche immer wieder beachtlich finde, sind die Reaktionen der gutgebauten (haha Autokorrektur ist doch immer wieder lustig 🙂 ich meine eigentlich gut gelaunten, aber das lass ich jetzt mal so stehen) reisenden Argentinier. Der zugegebenermaßen leckere trockene Kuchen wurde mit viel Lob bewertet, „rico“ – reich ist das Wort, das hier gerne verwendet wird. Gemault hat keiner wegen der Verpflegung. Alle saßen geduldig und hoffnungsvoll am Tisch und kommentierten auch nichts, als nach der Banane oder dem Apfel nichts mehr kam.
Jede Sehenswürdigkeit wird mit großem Überschwang gelobt, „hermoso“ und „lindo“ hört man ohne Ende, und das stimmt ja auch. Aber auch nicht ganz so überwältigende Dinge werden genauso gepriesen 🙂
2,5 Stunden Minibus Rückfahrt und schon ist meine Zeit hier in Los Antiguos fast wieder um. Morgen früh muss ich um 10 Uhr auschecken und abends um 20 Uhr geht der Bus nach El Chaltén.