
El Brujo – Museo Cao – Moche-Kultur
Geheimnisvolle Welt der Moche
El Brujo bedeutet Hexenmeister und so heißt die Ausgrabungsstätte, obwohl der Name mit den Moche nichts zu tun hat. Er entstand erst später, weil es ein Platz für Schamanen war. Aber erst lange nachdem die Moche hier gelebt haben und diese unglaublich interessanten Pyramiden hinterlassen haben? Es gibt leider noch viel, was ich nicht richtig verstehe und in Peru wird schon gerne schnell gesprochen.
Eine dieser Stätten habe ich heute besucht. Sie liegt eine Stunde Fahrt Richtung Norden von Trujillo, dem damaligen Zentrum der Moche-Kultur. Im Museum heißt es, seit 5000 Jahren ständig bewohnt, aber so ganz kann ich das nicht glauben.
Wenn man mit dem Auto ankommt, sieht man zunächst nur einige große Lehmhügel am Meer. Unter diesen verbergen sich jedoch verschiedene Tempelanlagen, die übereinander gebaut wurden.
War eine Epoche vorbei, wurde der alte Tempel „beerdigt“, mit ihm meist auch die dazu gehörigen Würdenträger. Danach wurde ein neuer darüber gebaut. In El Brujo finden sich Tempel auf vier Ebenen und im Museum findet man außerdem die Artefakte der Zeit (Fotografierverbot, leider). Außerdem gibt es hier die Mumie der Dama de Cao, einer Herrscherin der Zeit, mit reichlich Tättowierungen. Im Museum gibt es auch eine Schmuckabteilung mit viel Gold, die Kronen und Diademe sowie Nasenringe und etliches mehr waren ebenfalls aus Gold. Sieht einfach gut aus 🙂
Geschichte der Moche
Kleine Anleihe bei Wikipedia:
Entlang bewässerter Täler bildeten sich unabhängige Städte mit eigenen Königen und Priesterschaften, die die hochentwickelte Moche-Kultur hervorbrachten.
Im 7. Jahrhundert setzen die Funde plötzlich aus. Vermutlich kam es über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren zu mehreren besonders starken El Niño-Katastrophen mit starken Regenfällen und einer Zerstörung der Bewässerungsinfrastruktur. Danach hat eine ebenfalls rund dreißigjährige Dürre die Moche wohl veranlasst, ihre großen Städte aufzugeben und kleinere Siedlungen im Hinterland anzulegen. In dieser Zeit muss es zu einem Bürgerkrieg um die verbliebenen Nahrungs- und Wasserressourcen gekommen sein, in dessen Folge soziale Unruhen und eine andauernde Hungersnot die Moche-Kultur untergehen ließen.
Es war ein interessanter Ausflug zu einer Kultur, von der ich vorher noch nie etwas gehört hatte. Morgen bekomme ich noch ein bisschen mehr davon.
Souvenir-Terror

Was echt nervt bei diesen Touren, ist, dass zuerst wie bei einer Kaffeefahrt irgendwo gehalten wird, um Souvenirs zu kaufen. Geht gar nicht. Und dann kann ich den modernen Dudelpop Perus nur schwer ertragen. Entweder sind alle anderen völlig schwerhörig oder saugen den Mist schon mit der Muttermilch auf, denn außer mir scheint es keinen zu stören. Erinnert mich stark an die Busse in México, wo gnaden- und pausenlos irgendwelche Blaskapellen per Radio oder Video einem den Verstand völlig rauben.
Schließlich habe ich meinen Rucksack vor den Lautsprecher gestellt. Kurzfristig war es besser zu ertragen, bis der Fahrer doch noch auf die Idee kam, das Höllengedudel noch lauter zu stellen. Ich hoffe, ich hab morgen einen anderen Fahrer mit besserem Gehör, schluchz…
2 Gedanken zu „El Brujo – Museo Cao – Moche-Kultur“
Schöne Bilder, wie immer bei dir hier, liebe Heide. Schade das mit dem Photoverbot, ich kenne die Moche nur aus Büchern. Und das mit dem Musikgedudel kann ich auch gut nachvollziehen, inzwischen leiden wir hier in La Gomera auch schon an dem Gedudel in vielen Restaurants.
Bist du eigentlich noch nicht reisemüde?
Lieber Gruß, Ulli
Ja, ein bisschen reisemüde, aber freue mich auf Kolumbien 🙂