La Trochita (Esquel)

La Trochita (Esquel)

Reise in die Vergangenheit mit La Trochita

Heute ist der 12.11.2016 und es ist Samstag. Wenn ich das gelegentlich mal dazuschreibe, weiß ich auch wieder, wo im Jahr ich gerade bin. Nach jetzt ungefähr 5,5 Wochen Urlaub habe ich das Zeitgefühl doch etwas verloren. Dazu passt die kleine Zeitreise heute mit La Trochita, eine der beiden kleinsten Schmalspurbahnen der Welt. Trocha ist die Spur, Trochita dann eben die kleine Spur. Sie ist nur 77 cm breit und gebaut, um Geld zu sparen –  weniger Material. Hab ich zumindest so verstanden.

Es gibt noch zwei Lokomotiven für das Bähnchen. Eine stammt aus den USA und die aus Deutschland war heute im Einsatz. In den 1920ern entstand die Strecke und aus der Zeit stammt auch noch alles, was heute fährt. Leider fährt sie nicht mehr die ursprüngliche Strecke von El Maiten, dauert zu lang und ist unwirtschaftlich. Das ging nur noch mal fürs TV, wurde auf ARTE gesendet (??) und genau das wollte ich machen. Aber so ein kleiner Ausflug von 3 Stunden reicht dann ja auch bei dem Gezockel.

Geheizt wird heute nicht mehr mit Kohle, sondern irgendwie umweltfreundlicher, aber da hat mich mein Spanisch dann doch verlassen, irgendwas mit Wasserdampf. Die erste Klasse ist nett gepolstert, in der Mitte steht ein alter Ofen, auf dem früher die Reisenden auf der langen Fahrt auch Mahlzeiten und Mate zubereiten konnten. Die Holzklasse ist wirklich Holz.

Die Station Nahuel Pan

Am Ende der Ausflugsstrecke ist man in Nahuel Pan. Die Station besteht aus ein paar kleinen Häusern, die von Mapuche bewohnt werden, die hier Kunsthandwerk und Kitsch verkaufen. Allerdings bekommt man auch leckeres Brot und Kaffee und natürlich Chorizopan. Es wirkt etwas, nein, ganz furchtbar bedrückend auf mich, die Ureinwohner so quasi im Zoo zu besuchen. Ich finde, es gibt kaum noch Spuren der so wehrhaften Mapuche, die mit am längsten erfolgreich gegen die Spanier gekämpft hatten (Wikipedia hat mehr dazu: httcps://de.m.wikipedia.org/wiki/Mapuche und noch einer: http://www.blickpunkt-Lateinamerika.de/mapuche/der-mapuche-konflikt.html).

Jedenfalls kann man in jedem Haus etwas käuflich erwerben und ein ganz winziges Museum gibt es auch. Das einzig Erheiternde sind die Hundehütten in Tipi-Form. So steht man denn da herum und wartet darauf, die gleiche Strecke zurückzuruckeln, was dann auch passiert. Die Landschaft geht hier in Steppe über, eine ewige Weite mit nicht viel drin, dagegen wirken die letzten Ausläufer der Berge lebendig und farbenfroh.

Es macht schon Spaß mit dem Bähnchen zu fahren und ich will auch gar nicht maulen. Es hat nur deutlich was von Kaffeefahrt und es war mir einfach peinlich, die Mapuche-Nachfahren (wenn es überhaupt welche waren) in so einer unwürdigen Umgebung und Situation zu besuchen 🙁

3 Gedanken zu „La Trochita (Esquel)

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