
Lago de los Tres am Fitz Roy (El Chaltén)
Der schönste Weg zum Fitz Roy
Dieser Weg ist etwa 10,5 km in eine Richtung und mit einer der schönsten. Hier kommt man am dichtesten an den Fitz Roy als normaler Wanderer heran.
Morgens bin ich früh und hoffnungsvoll gestartet. Nur noch schnell in eine Bäckerei, die auch wirklich schon um 7 Uhr öffnen, hier ist alles auf Hiken eingestellt.
Die ersten drei Kilometer geht es ziemlich zügig bergauf auf einem schönen schattigen Weg, vorbei an einem Aussichtspunkt auf das Tal mit dem Weg zum kleinen Wasserfall. Entgegen aller patagonischen Unwägbarkeiten ist es warm, sehr warm, kein Wind und keine Wolke. Schade, dass mir irgendwo die Sonnencreme abhanden gekommen ist. Habe nur noch eine kleine Probe, die ich mir auf die Nase schmiere.
Nach den ziemlich steilen drei Kilometern geht es dann sechs Km relativ eben weiter, vorbei am Mirador Fitz Roy. Danach verlässt man den Wald und kommt durch ein Tal, das aussieht, als sei es bei viel Wasser ein See. An einer Stelle ist eine kleine Bucht und überall feiner Sand.
Kilometer Zehn hat es in sich!
Dann kommt irgendwann Kilometer Zehn mit einigen Warnhinweisen: die Zeit kalkulieren, damit man vor Dunkelheit wieder zurück ist, nur gute Schuhe, nur guter physischer Zustand. Geschätzter Zeitaufwand für diesen Kilometer: 1 Stunde, denn es sind 400 Höhenmeter – ziemlich sehr steil bergauf am Abhang entlang über Stock und Stein, also eigentlich mehr Stein.
Beim Raufgehen dachte ich viel über den Rückweg nach und dass ich auf keinen Fall nach unten schauen dürfe. Je höher ich kam, umso weniger konnte ich schauen, weil mir dann leicht schwindelig wurde. Die Stunde bergauf zieht sich und leider kann man ziemlich genau sehen, wie weit es ist. Die meisten keuchen und schnaufen sich da hoch, nur einige wenige gehen in flottem Tempo an allen anderen vorbei. Es gibt keinen Schatten und eigentlich auch keinen Platz, an dem man mal stehen bleiben könnte, um auszuruhen.
Ist man dann endlich oben, geht es um die Kurve – der nächste steile Hügel, nur noch Geröll und Schotter. Dann aber bietet sich schon ein genialer Anblick.
Ich hatte keine richtige Ruhe zum Sitzen und bin dann bald wieder runter. Erstaunlicherweise ging das dann super gut und die Höhe hat mir nichts mehr ausgemacht.
Dann ist man wieder bei Kilometer Neun und genau die muss man auch zurücklaufen. Auf dem Rückweg habe ich die Alternative zur Laguna Capri genommen, wie man sicher an den Bildern sehen kann, hat es sich gelohnt.
Wenn die Sonne scheint – dann richtig
Nachmittags habe ich mich im Dorf erstmal ins Café gesetzt und mir ein fettes Stück Kuchen gegönnt. Als Raucher sitze ich natürlich draußen und habe da erst gemerkt, dass ich die Sonne auf der Haut gar nicht mehr ertragen konnte, weil sie völlig verbrannt war. Jetzt habe ich nettes Muster in rot und braun und kann nachts nicht mehr liegen, weil die Schultern so brennen. Selbst um die Augen herum habe ich Sonnenbrand, hab ich noch nie erlebt. Egal, ich bin stolz auf mich, weil ich mich nicht vor dem letzten Kilometer gedrückt habe, obwohl ich wegen der Höhe etwas Panik hatte. Üben hilft doch, irgendwann schaue ich auch wieder aus großen Höhen nach unten, ohne dass mir sofort schlecht wird.
Hier noch ein paar Eindrücke vom Weg 🙂