Los Antiguos am traumhaften Lago Buenos Aires

Los Antiguos am traumhaften Lago Buenos Aires

Los Antiguos bedeutet soviel wie „Die Alten“, „Die Vorfahren“ und bezieht sich auf die indianische Geschichte des Ortes, die aber wie überall nur in ein paar Namen und hier speziell in einer unsäglichen Statue (Foto unten) wiederzufinden sind. Bis Chile sind es nur 4 km und der Ort auf der anderen Seite der Grenze (7km) heißt Chile Chico.

Der Lago Buenos Aires, so der Name auf der argentinischen Seite, ist der zweitgrößte in Südamerika (nach dem Titicacasee) und einer der schönsten. Aber das sage ich ja bei jedem unglaublichen neuen See, an dem ich lande.

Einsam schön und schön einsam

In Los Antiguos bin ich abends angekommen und stand (mal wieder) sprachlos vor so viel Schönheit. Vollmond über dem See, das Bild gibt nur annähernd wieder, was das für eine Stimmung ist, da es hier noch einsamer ist als in den Gegenden vorher. Es ist zwar Frühling, aber noch Vor-Vorsaison – und windig!!

Mondschein

Heute bin ich dann in den Ort gelaufen. An der Rezeption sagte man mir, es seien etwa 2 km (mas o menos) und die waren es (mehr oder weniger) auch bestimmt. Die Straße zieht sich meist schnurgerade in weite Ferne, ich wollte zum Busbahnhof, um das nächste Ticket zu kaufen.

Busgeschichten

Es gibt von hier aus 3 große Buslinien, die nach El Chaltén fahren (ca 10 Stunden, je nach Wetter). Ich fahr jetzt mal mit Chaltén Travel, jedoch haben die heute erst den Betrieb aufgenommen und deshalb war noch keiner am Schalter. Eine Frau vom Nebenschalter sagte, ich solle um 18 Uhr wiederkommen. Na gut. Waren ja nur noch 7 Stunden bis hin.

Danach habe ich mir den Ort angeschaut und sogar ein Café gefunden. Und einen Minimarkt mit dem üblichen Angebot an Keksen, diesmal gar kein Obst mehr. Aber ist ja auch ein Minimarkt.

Ja, da waren dann noch 6,5 Stunden übrig bis zum Busticket. Los Antiguos ist als Ort nicht sehr aufregend, es ist die Stadt der Kirschen, davon sieht man aber im Moment nichts. Alles sehr beschaulich.

Abkürzungen und Umwege 😉

Ich wollte danach zum Ufer, weil es dort eine Straße am See entlang gibt, zumindest für ein Stück, und habe eine Abkürzung genommen. Super Idee. Nach gefühlten 5 Stunden geradeaus auf einer Schotterstraße wurde mir das Ganze etwas unheimlich. Der See kam nicht näher, obwohl die Richtung schon stimmte. Also bin ich dann auf eine Asphaltstraße abgebogen, mittlerweile war ich auch ziemlich hungrig. Und wieder geradeaus… Irgendwann habe ich dann GoogleMaps gefragt, wo ich eigentlich bin – war mal wieder in genau die falsche Richtung gelaufen. Irgendwann kam ich dann aber idealerweise doch am Mirador del Lago an, der allerdings am anderen Ende der Küstenstraße liegt.

Diese kleine Sightseeing-Straße ist sehr liebevoll angelegt und es gibt auch ein schnelles Restaurant 🙂 mit ausnahmsweise Pommes statt Empanadas, die ich echt satt habe. Von da aus bin ich dann wieder in den Ort gelaufen, einmal hoch zu dem Kaziken (?), dessen Namen ich wieder vergessen habe. Zumindest gibt es hier Blick auf das Dorf und die Berge. Noch ein Kaffee und warten, bis das einzige Reisebüro (Chelenco-Tours) um 16:30 Uhr wieder öffnet. Ich hatte gehofft, hier auch ein Busticket zu bekommen, stattdessen habe ich dann eine Tour zu der Cueva de las manos gebucht. Ich wollte auch zur Catedral de Marmol, eine Insel mit ausgehöhlten Felsen in Wahnsinnsfarben, aber der Mangel an Touristen und auch der Wind sind dagegen.

Also musste ich doch nochmal zum Busbahnhof. Am Schalter von Chaltén Travel hing jetzt ein Zettel, dass ab morgen jeden Abend um 20 Uhr ein Bus fährt. Ein Mitarbeiter einer anderen Gesellschaft erklärte mir trocken, die würden heute nicht mehr aufmachen. Na super. Aber dann kam die gleiche Frau, die mir vormittags gesagt hatte, ich solle um 18 Uhr wiederkommen und stellte mir ein Ticket für Mittwoch aus. Sehr seltsam, aber vielleicht gab es vormittags den Quittungsblock noch nicht.

Grenze zu Chile

Nach Chile Chico kommt man einmal am Tag mit einem kleinen Bus. Der fährt aber viel zu früh morgens und alle meinten, per Anhalter wäre am einfachsten und hier völlig normal. Oder zu Fuß. Muss ich mir noch überlegen, denn am Mittwoch, wenn ich aus dem Hotel raus muss, habe ich Zeit bis abends um 20 Uhr, wenn der Bus fährt. Den Rucksack kann ich am Schalter von Chaltén Travel lassen oder in der Touristeninfo. Die sind in jedem Ort super freundlich und hilfreich.

Dann wieder zurück ins Hotel, in dem heute die kleine Snackbar offensichtlich geschlossen hat, aber wozu gibt es Kekse 🙁 Nochmal in den Ort laufen, so ohne Licht, hatte ich auch keine Lust mehr.

Los Antiguos liegt traumhaft, zumindest mein Hotel, Antigua Patagonia Hosteria, das ich mir gegönnt habe, weil die anderen Unterkünfte keinen Platz hatten, sagt zumindest Booking.com. Gesehen habe ich aber nur ein paar genauso Herumirrende wie mich, die auch nach 7 Minuten mit der Stadtbesichtigung fertig waren. Je weiter ich nach Süden komme, umso einsamer wird es und hier wäre ein Auto jetzt echt mal gut.

… und noch ein Mond

Nacht Los Antiguos

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