
Minitrekking auf dem Perito Moreno (El Calafate)
Ein eisiges Erlebnis – Perito Moreno
Der Perito Moreno ist der drittgrößte Gletscher hier und gehört zu einem riesigen Eisfeld. Seine Größe entspricht etwa der Fläche von Buenos Aires und an der Abbruchkante ist er ca 50-70m über dem Wasser sichtbar. Er ist der einzige, an den man ohne Boot herankommen kann. Es gibt eine ganze Reihe von Balkonen, von denen man beobachten kann, wie der Gletscher kalbt. Erst rumpelt es laut und dann bricht irgendwo ein Stück Eis ab und erzeugt im Wasser eine ziemliche Welle.
Die Größe wird einem erst richtig bewusst, wenn man im Boot auf ihn zufährt. Der Perito Moreno gehört zum Welterbe, entsprechend sind auch die Preise, um ihn zu besuchen. Im Wesentlichen nehmen hier alle das Gleiche, ich habe bei Hielo & Aventura gebucht, weil sie die einzigen sind, die auch aufs Eis gehen.
Das läuft dann wie gehabt ab, wer mag, wird am Hotel/Hostel abgeholt. Da ich mal sehr zentral wohne, bin ich direkt zum Office gegangen und wurde um 7:20 Uhr dort eingesammelt. Der Bus ist super komfortabel und neu, dann werden alle Stationen abgeklappert, bis es endlich losgeht.
Der Gletscher ist etwa 80 km von El Calafate entfernt. Ich bin sofort wieder eingeschlafen und erst kurz vor dem Platz aufgewacht, an dem er das erste Mal zu sehen ist. Man fährt am Lago Argentino entlang, bzw. einem Arm davon, was soll ich sagen, diese Seen sind einfach alle traumhaft schön.
Dann hält der Bus an den Balkonen und man hat eine Stunde Zeit, die Gletscherschönheit aus der Ferne und aus verschiedenen Blickwinkeln zu beobachten. Von mir aus hätte das auch länger dauern können.
Besonders schön, dass die Sonne ohne Ende geschienen hat, kein Wind !!!!! und schließlich auch keine Wolken. Besser geht es nicht.
Mit Krampen über den Perito Moreno
Die nächste Station ist der Anlegesteg und alle, die das Minitrekking machen wollen, steigen ins Boot und fahren auf die Seite des Gletschers. Dort gibt es ein kleines Refugio und Mittagspause mit dem mitgebrachten Essen. Die Umweltregeln sind hier (erfreulicherweise) sehr streng, aller Abfall muss gesammelt und wieder aus dem Nationalpark mitgenommen werden.
Schließlich läuft man noch eine kleine halbe Stunde bis zu dem Platz, an dem man die Krampen unter die Schuhe schnallt. Es folgt eine kleine Einweisung, wie man mit den Dingern läuft, ohne sich und andere zu verletzen und dann auf das Eis. Es ist schon eine schöne Erfahrung, mal auf einem Gletscher zu laufen, aber das Mini in Minitrekking ist ernst zu nehmen, denn die Hälfte der Zeit steht man rum und ständig müssen alle blöde Selfies machen oder sich fotografieren lassen.
Selfie-Manie 🙁
Heute ist mir das extrem auf den Keks gegangen. Wozu muss man ständig selbst mit auf dem Foto sein? Ich glaube, für viele ist der Gletscher Nebensache, Hauptsache ist die Dokumentation, dass man auch wirklich da war. Ich würde so etwas gerne nochmal machen, ohne Gruppe. Es gibt auch die Big Ice Tour, aber alles ist auch eine Geldfrage.
Der ganze Spaß heute hat 2.400 Pesos gekostet, plus Nationalpark-Gebühr 330 Pesos, macht 170 Euro.
Am schönsten fand ich den Blick vom Boot, hier bekommt man wirklich ein Gefühl für die Dimensionen. Der Gletscher ist blau und weiß, blau da, wo er am dichtesten ist. Er bewegt sich zentimeterweise fort, der Druck in der Mitte ist am größten und dort trennt er dann auch zwei Arme des Lago Argentino. Er staut das Wasser auf, bis es sich irgendwann wieder einen Weg sucht und der Gletscherdamm dann bricht. Am Ufer kann man die unterschiedlichen Wasserstände gut sehen.
Belohnung
Am Ende der Tour wartet ein Glas Whiskey mit Eis aus dem Gletscher – eine echt nette Idee. Nach dem Minitrekking geht es dann zurück zum Refugio, zum Boot und nach El Calafate. Alles in allem sind das ca. 10 Stunden. Ich bin total beeindruckt von der Größe und der Naturgewalt des Perito Moreno und deshalb gibt es auch tonnenweise Bilder 🙂
6 Gedanken zu „Minitrekking auf dem Perito Moreno (El Calafate)“
Liebe Heide, schön, dass es dir immer noch gutgeht. Mir fröstelt es allerdings schon beim Anblick des Eises. Ich hab es lieber angenehm warm.
Lieber Gruß, Ulli
Liebe Heide,
Peter und ich sind von all deinen Berichten ziemlich beeindruckt.
Es sieht alles super aus, aber es ist sicher manches sehr anstrengend und sicher nicht immer ungefährlich.
Genieße die Ausflüge und mach weiter so beeindruckende Fotos.
Pass auf dich auf!
Liebe Grüße
Barbara und Peter
Danke 🙂 freu mich immer, wenn es jemand mag. Grüße an die lieben Kollegen :))))
Liebe Heide,
die Bilder vom Gletscher mit den unwahrscheinlichen Blautönen sind ja völlig irre. Sieht aus, als sei das Eis von unten mit (blauen) Lampen angestrahlt. Ganz toll. Und ich kann gut verstehen, wenn du da am liebsten noch einmal ohne Touristen und ohne Selfiewahn hinfahren würdest, um ganz in Ruhe die tollen Aussichten genießen zu können.
Noch mehr sonntägliche Grüße :-), Claudia
Liebe Heide, bin total von deinen Erzählungen und Bildern begeistert. Ich wünsche dir weiterhin eine tolle Zeit und gute Reise. Komm gut ins neue Jahr. Fürs neue Jahr wünsche ich dir alles Liebe und Gute. Fühl dich gedrückt. Liebe Grüsse Carmen.
Daaaanke. Komm auch gut ins neue Jahr und lass es dir gut gehen 🙂