
Mit dem Bus über die Anden
Von Purmamarca mit dem Pullman über die Anden
Morgens um 10:00 Uhr sammelt einen der Pullman-Bus aus Salta kommend in Purmamarca ein. Er hält aber nur, wenn man vorher das Ticket schon in Salta kauft. Ich musste ein Stück die Straße aus dem Dorf bis zu einem Hotel laufen und dort dann mit anderen auf den Bus warten, der auch um 10:30 Uhr wirklich kam und hielt 🙂
Es war morgens schon richtig heiß und mir sind meine ersten echten Lamas / Alpakas begegnet. Einer der Wartenden meinte, es seien Alpakas, keine Ahnung. Ich war jedenfalls begeistert und google den Unterschied demnächst mal. Meine Begeisterung ließ mich vergessen, dass man die Einheimischen nicht mit Fragen nach Fotos belästigen soll, was ich ja auch verstehen kann. Also fragte ich nett und durfte schnell ein Foto machen.
Spektakuläre Aussicht
Da ich mittlerweile meine Höhenangst doch sehr gebändigt habe, war diese Busfahrt über die Anden, zumindest die erste Stunde, eine Sightseeingtour, wie man sie nicht alle Tage bekommt. Die Passhöhe liegt bei 4.100 m und da muss sich der Bus von 2.300 in Purmamarca erstmal hochschrauben.
Die Berge sind schroff und die Erosion lässt die wildesten Formen entstehen. Die Wände an den Schluchten sind mal dunkelbraun und dann wieder bunt. Je höher man kommt, umso kahler und einsamer wird es, der Blick zurück auf die Straße und die dann plötzlich klein wirkenden Schluchten ist großartig. Ein bisschen mulmig wurde es mir nur, wenn dann auch noch Bauarbeiten auf der eh schon schmalen Straße dazu führten, dass der Bus doch arg ins Wackeln kam. Das dann auch noch neben einem Abhang, der es in sich hat. Ein abgestürztes Auto habe ich auch gesehen, der Bus schnaufte sich aber tapfer den Berg hoch. Auf der Passhöhe konnte ich leider nur ein Foto im Vorüberfahren machen.
Danach ging es dann mal bergab, mal bergauf, alles immer noch Argentinien. Die Landschaft verändert sich aber völlig, die Berge werden runder und keine wilden Schluchten mehr. Nach einiger Zeit bin ich dann einfach eingeschlafen. Es dauert ewig bis zur Grenze nach Chile, die immer noch sehr hoch liegt, meiner Atmung nach bestimmt noch über 3.500 m.
Grenze in der Wüste
Die Grenzstation sieht schon sehr nach Wüste aus. Alle müssen erst am Schalter 1 sich aus Argentinien den Ausreisestempel abholen, dann gibt es am Schalter 2 den Stempel für Chile, das geht schnell. Als nächstes muss man jedoch sein Gepäck durch die Kontrolle bringen und da standen wir dann erstmal eine halbe Stunde und es passierte gar nichts. Der Spanier neben mir meinte empört: 2 arbeiten und 7 schauen zu. Endlich irgendwann waren alle Formalitäten erledigt und es gibt einen kleinen Zettel mit der Einreisegenehmigung, den man auf keinen Fall verlieren sollte. Nach vielen vielen Stunden geht es dann nur noch bergab, vorbei am Vulkan Licancabur Richtung San Pedro de Atacama, wo wir um 18:00 Uhr ankamen.
Es ist eine andere Welt. Der Busbahnhof ist so winzig wie das Dorf. Es gibt Wifi, damit man den Weg zum Hostel findet, die Temperatur lag bei gefühlten 50 Grad. Mein Rucksack hatte wieder magisch an Gewicht zugenommen. Zum Hostel musste ich bergauf und kam schließlich völlig erschlagen an. Dafür war das Hostel dann eine supergute Überraschung, liebevoll gepflegt mit prima Waschräumen. Es liegt nicht direkt im Zentrum, aber bei der Größe von San Pedro ist das kein Problem.