Puno
Puno ist eine kleine Großstadt und lebt hauptsächlich vom Tourismus. Ich bleibe hier zwei Tage, weil ich zu den Inseln aus Schilf möchte, auch wenn es völlig touristisch ist.
Mein Hostel liegt zwar sehr zentral, aber das Vierbettzimmer ist groß wie eine Schuhschachtel und im vierten Stock oder so. Also packe ich meine Siebensachen gleich wieder und suche Kathrin heim, die ich im Bus kennen gelernt habe und die noch ein Bett in ihrem schönen Hotelzimmer frei hat 😃 (was dann am Ende doppelt abgerechnet wurde – also keine Empfehlung). Seither sind wir zu zweit unterwegs, was auch sehr schön ist, weil man viele Sachen ganz anders organisieren kann und auch mal abends raus kann, was wir in Puno auch tun.
Der erste Tag ist wieder mal dazu da, das nächste Busticket zu besorgen, das nächste Ziel ist Cusco und es gibt eine Menge Möglichkeiten dorthin zu kommen. Am Ende entscheiden wir uns für den Touristenbus, der unterwegs an Sehenswürdigkeiten anhält, dafür dann aber auch etwa 10 Stunden braucht und 60 Dollar inkl. Verpflegung kostet. Dann noch schnell eine Wäscherei finden und irgendwann essen gehen.
Das kleine Restaurant in der Fußgängerzone bietet alles, Lama, Alpaka, Meerschweinchen und überhaupt. Puno hat eine kleine Fußgängerzone. Wie in den meisten Städten sitzen am Straßenrand Verkäuferinnen, die Schokolade, Kekse und Getränke anbieten. Viele sind traditionell gekleidet und fast alle tragen Hut.
Das Essen hier ist gut und reichlich, die Preise sind höher als in Bolivien und guten Kaffee muss man immer noch suchen. In die Kirchen darf man nur gegen Bares (kein Kommentar, oder nur ein kleiner: Lasst die Bedürftigen zu mir kommen oder so, war mal der ursprüngliche Gedanke…).
Das Hotel liegt auf dem Berg – in Peru geht es entweder bergauf oder bergab, und zwar steil! Also nehmen wir hin und wieder, vor allem abends ein Taxi und einmal auch ein Moto-Taxi, was sonst überall Tuk-Tuk heißt.
Wir passten gerade so rein und fühlten uns wie die Hühner im Käfig, weil der Fahrer durch ein Gitter abgetrennt ist. Am Ende schaffte es das Ding mit viel Ruckeln und Schnaufen den Berg hoch (Preis 1,50 eu) und wir waren froh, als wir wieder draußen waren.
Es ist Regenzeit und am Nachmittag zieht sich der Himmel meist zu und es gibt auch den ein oder anderen Schauer. Da wir immer noch auf knapp unter 4.000 m sind, ist es dann auch klapperkalt. Erst in der zweiten Nacht sind wir schlau genug, nach einer Heizung zu fragen.
Dann wieder ist es plötzlich schön und warm. Genau der richtige Moment, um in einem kleinen Café im Hinterhof auch mal draußen zu sitzen.
Pisco Sour 🙂
Am zweiten Abend essen wir in einem Lokal, in dem folkloristische Tänze aufgeführt werden und landen danach wieder in der kleinen Kneipe, in der wir am Abend vorher schon Pisco sour probiert haben, ein typisches Getränk mit Traubenschnaps, Limettensaft, Angostura und geschäumtem Eiweiß. Lecker.