
Quebrada de Humahuaca (Salta)
Durch die Quebrada de Humahuaca
Morgens um neun mit dem Auto von Salta aus zu starten, ist schon fast zu spät, wie ich im Laufe des Tages feststellen konnte. Von Salta aus ist die nächste größere Stadt San Salvador de Jujuy (den Namen auszusprechen ist schon eine Kunst für sich). Von da geht es weiter nach Tilcara und Humahuaca, kleine Orte, in denen überwiegend Quechua wohnen.
Irgendwann hinter Jujuy fängt das Tal des Rio Grande an, der im Moment zumindest eher chiquito ist – wenig Wasser. Dafür gibt es am ersten Mirador ein Tal, aus dem nicht nur Wolken- und Nebelschwaden kommen, sondern plötzlich auch viele sehr große Vögel. Das Bild ist wie immer nicht gut, aber ich glaube, der Größe nach müssen es Kondore gewesen sein.
Die Landschaft (und das Wetter) veränderten sich nach und nach, die Wolken verzogen sich und die Berge werden bunter, vor allem rot.
Die vielen großen Kakteen sehen aus als hätte sie jemand in die Berge implantiert. Ist schon ein bizarrer Anblick. Da es so viel zu sehen gibt, dauert die Fahrt echt lange.
Tilcara
In Tilcara haben wir eine Pause gemacht und den wirklich außerordentlich hübschen Ort angeschaut. Dann mussten wir eine Entscheidung treffen, entweder die Pucará, eine alte Festung aus der Inkazeit, oder Hornocal – die Felsen der 14 Farben (wie viele Farben genau, darüber herrscht nicht so richtig Einigkeit).
Humahuaca im Gewitter
Bis Humahuaca sind es nochmal etwa 50 km und ab da 27 km in die Berge bis auf 4.300 m. Wir haben uns für die Farben entschieden und sind weiter.
In Humahuaca war das Wetter dann grottenschlecht. Die Straße in die Berge ist nicht asphaltiert und wir wurden ganz schön durchgerüttelt. So werden 27 km in Serpentinen mit rabenschwarzem Himmel, Blitz und Donner zu einer Herausforderung. Zwischendurch wäre ich am liebsten umgekehrt, denn vor meinem inneren Auge verschluckten Schlammlawinen bereits die Straße. Aber wenn man erstmal so weit gekommen ist, ist es auch blöd, wieder umzukehren. Ob es die richtige Straße war, wussten wir auch erst, nachdem wir eins der wenigen uns entgegenkommenden Autos angehalten und gefragt hatten.
Schön kalt auf 4000 m Höhe
Nur die letzten 10 (?) Km sind wirklich Serpentinen und es war ein Wettrennen mit dem Gewitter. Kurz bevor man zum letzten Aussichtspunkt kommt, gibt es ein kleines Tor und man muss (wenig) Eintritt bezahlen. Der freundliche Mann, der diesen einsamen Job versieht, sagte uns, dass wir einfach noch 10 Minuten warten sollten, dann wäre das Wetter wieder besser. Mittlerweile klatschte Schnee aufs Auto und ich fühlte mich in meiner Shorts und dem dünnen Hemd leicht underdressed.
10 Minuten später klarte es wirklich etwas auf und wir fuhren die letzten Meter. Es verschlägt einem einfach den Atem, wenn man um die Ecke biegt und sich das Bild dieser gigantischen bunten Felsen vor einem öffnet. Hier sieht man, was passiert, wenn zwei Kontinentalplatten aufeinander stoßen. Nur ein paar andere Besucher hatten sich noch hier herauf verirrt und die Stille, die dünne Luft 🙂 und die Einsamkeit in dieser Umgebung sind mit Bildern und Worten kaum wiederzugeben.
Wir sind eine ganze Zeit lang geblieben, denn mit jeder Wolke, die vorbeizog, änderten sich die Farben. Ich kann sehr gut verstehen, warum die indigene Bevölkerung die hohen Berge als den Sitz der Götter ansehen. Mehr bunte Berge gibt es dann noch in Purmamarca.
2 Gedanken zu „Quebrada de Humahuaca (Salta)“
Liebe Heide,
die Berge der zig-Farben sind wirklich wunderschön. Und mit Deinen Erklärungen (Farben, Sitz der Götter, über 4000 m) noch einmal beeindruckender. Ändern sich denn tatsächlich die Farben, je nachdem wie die Sonne die Berge bescheint? Oder werden die Farben mit dem Sonnenlicht nur kräftiger? Sehr kurios finde ich ja das Bild vom Monument am Ortseingang. Sieht aus wie ein abgestürzter Hubschrauber oder irgendetwas anderes aus Stahl. Was ist es denn?
Viele Grüße, Claudia
Ich schätze mal, ein Kondor 🙂 im Nest! Die Farbe der Berge ist schon immer gleich, wirkt nur je nach Licht anders. Ganz liebe Grüße aus Salta und ja, das Krokodil muss bleiben, wo es ist, denn sonst leg ich mich mit den mythischen Figuren an!!