San Agustin

San Agustin

Schlimmste Schotterpiste – aber vale la pena!

San Agustin BusVon Popayan fährt der Bus die 180 km bis San Agustin in fünf Stunden, denn nur am Anfang ist die Straße asphaltiert. Danach folgt Schotterpiste, danach Schlaglochpiste. Der Bus ist klein, 18 Plätze und fährt los – wie könnte es anders sein – wenn er mehr als voll ist.

Die Informationen sind alle ein bisschen willkürlich. Die Uhrzeiten, wann ein Bus fährt, erhält man zwar in der Touristeninfo, aber es fahren viel mehr Busse als angegeben. Ich war mit einer Schweizerin am Busbahnhof verabredet und wir mussten dann erst bis neun warten (statt um acht zu fahren) und dann nochmal eine Stunde, bis der Bus losfuhr.

Straße nach San Agustin

Straße nach San Agustin 2Die Schlaglochpiste führt durch eine wunderschöne Landschaft, auch wenn es oben irgendwann immer regnet.

Am Ende wurden wir an der Abzweigung der Straße nach San Agustín abgesetzt, allgemein El Cruce genannt.

Straße nach San Agustin 3 Dort sammelte uns dann vielleicht zehn Minuten später ein privates Taxi auf und brachte uns zum Casa de Nelly, dass hinter San Agustín mitten in tropischen Landschaft liegt.

Mein Top Number One Hostel

Ein Vierbettzimmer mit breiten Einzelbetten, in dem Platz für acht Betten wäre, ein riesiger Garten und alles ganz liebevoll Casa de Nelly 5gemacht. Hier gibt es jede Menge zutreffender Informationen für alles, was man machen kann und welche Busse wirklich fahren. Einer zum Beispiel hält direkt vor dem Hostel und sammelt alle Leute ein, mit dem bin ich dann auch zurückgefahren.

 

Da wir am ersten Tag ziemlich platt waren, sind wir nur noch ins Dorf zum Essen gelaufen. Danach haben wir es uns im Hostel auf der schönen Terrasse gutgehen lassen.

Casa de Nelly

Archäologischer Park und Museum San Agustin

Am nächsten Morgen sind wir zum archäologischen Park gelaufen, erst in das kleine Museum, dann in den Wald der Statuen und schließlich in den Park selbst.

San Agustin 13Die Statuen, die man hier gefunden hat, stammen von einer alten Kultur vor den Inka. Die Gelehrten streiten sich noch, ab wann und bis wann diese Kultur existierte. Manche sagen von dem 11. Jh v.Ch. bis etwa 12. Jh n.Ch., andere fassen den Zeitraum enger. San Agustin 25

Es handelt sich hauptsächlich um Gräber, ähnlich Hügelgräbern mit auffallenden Statuen, deren Gesichter besonders ausgeprägt sind. Teilweise sind sie menschlich, teilweise eine Mischung zwischen Mensch und Tier, fast alle Figuren haben Reißzähne.

Bei manchen Gruppen scheint es sich in der Mitte um einen hohen Würdenträger zu handeln, der rechts und links von Schamanen (?) flankiert wird. Was genau das alles zu bedeuten hat, weiß aber keiner wirklich. Die Figuren sind zum Teil sehr gut erhalten, es gibt 300 oder mehr, alle verschieden.

Die Wanderung durch den tropischen Wald ist super interessant, weil man überall auch die Vögel hört. Außerdem ist schön, dass es definitiv nicht überlaufen ist.

San Agustin 18

La Chaquira mit Blick über die Schlucht des Rio Magdalena

San Agustin 7Mittags sind wir ins Dorf zum Essen gelaufen und danach haben wir einen Bus Richtung El Tablon angehalten, das etwas außerhalb liegt und als weitere Ausgrabungsstätte gilt. Dort gibt es auch ein kleines Museum. Man muss von der Hauptstraße aus ein Stück laufen, dann liegt El Tablon ein paar Meter den Hügel hinunter, aber wir sind weiter zu La Chaquira, einem Aussichtspunkt mit zumindest einem weiteren Idolo.

San Agustin 35Das ist ein ganz schönes Stück zu laufen, dafür hat man dann einen großartigen Blick in die Schlucht des Rio Magdalena. Die Luftfeuchtigkeit hier ist hoch und das ständige bergauf – bergab macht müde.

 

San Agustin 31

Wieder an der Hauptstraße angekommen, wollten wir einen zurückfahrenden Bus anhalten  – aber kam keiner. Also weiter laufen und hoffen. Am Ende hat ein Taxi angehalten und uns ins Hostel zurückgebracht. Taxi fahren ist hier genauso billig für Europäer wie Essen oder was auch immer.

Ein Käfer so groß wie meine Hand!

Am Abend auf der Terrasse (nach einem sehr leckeren Abendessen vom Hostel) hatten wir dann noch Besuch von dem größten Käfer, den ich je gesehen habe. Er war beinahe so groß wie meine Hand mit allen Fingern und brummte ziemlich laut.

Casa de Nelly 2

Ein Ausflug nach San Agustín lohnt sich auf jeden Fall und das Hostel lädt zum Bleiben ein. Ich bin dann trotzdem am nächsten Tag auf der Holperstrecke zurück, wollte ursprünglich noch nach Tierradentro, einer anderen archäologischen Stätte, hab es dann aber gelassen.

Hin kommt man zwar mit dreimal Bus wechseln und auch über Holperstraßen, aber von dort nach Popayan zurück ist es bei viel Regen schwierig, weil sie dann einfach die Straße dicht machen.

 

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