
San Bartolo (Lima)
Pazifik im Nebel in San Bartolo
San Bartolo liegt südlich von Lima (ein bis zwei Stunden Colectivo) und der Reiseführer sagt, dass es für Lima Naherholungsgebiet ist, weil alle am Wochenende an die Strände fahren. Ja, das stimmt. Ich bin an einem Samstag gefahren und das Wochenende über war der Strand brechend voll mit bunten Sonnenschirmen und jeder Menge Leute, keine Touristen.
Mit Glück scheint die Sonne, zumindest eine Zeit lang, dann wieder herrscht der Küstennebel. Den Leuten am Strand ist das egal, den Surfern im Wasser, die endlose Stunden auf die richtige Welle warten, auch. Es gibt zwar Sandstrand (mehr so Wüste), aber im Wasser warten die Steine.
Der Ort selbst ist eine traurige Anhäufung von staubigen Straßen, die Uferpromenade ist ganz hübsch, aber die Architektur ist gruselig.
Architektursünden
Mein Hotel, Kauhuhu, hat Südseeflair, einen Pool, ist liebevoll eingerichtet und insgesamt nur super gut. Direkt davor entsteht gerade ein Hotel- oder Apartmentpark, der die Aussicht zu einer Seite komplett zubaut. Es ist trostlos. Auf den Fotos entsteht vielleicht sogar Idylle, aber das täuscht. Viele Restaurants, Pizza und Pasta und Pollo.
Eine Touristenfalle an der anderen. Hin und wieder gibt es noch kleine Restaurants mit wenig Auswahl und gutem Essen – so richtig hinschauen, wie es zubereitet wird, darf man nicht und ich war schon sehr im Zweifel, ob ich nicht als nächstes auch im Krankenhaus lande, weil mir hier und da vielleicht ein paar Abwehrkräfte fehlen. Ich glaube, insgesamt habe ich leicht an Gewicht verloren, denn manchmal fehlte mir einfach die Lust, mich in ein Abenteuer mit Essen zu stürzen. Eins der besseren Lokale hier: La Milonga 🙂
Zumindest ist es mir gut gelungen, mich auszuruhen, denn das ewige Weiterziehen zu unbekannten Zielen zehrt mächtig an der Kraft. Ich habe das hübsche Hotel Kauhuhu trotzdem gerne wieder verlassen, um in den Moloch Lima zurückzukehren und von da in den Norden Perus zu fahren. Ein Flugticket, so kurzfristig oder immer?, über Landesgrenzen hinweg bis Bogota hätte etwa 600 Euro gekostet, da hab ich kurz gezuckt und geschaut, was es für Alternativen gibt. Jetzt bin ich froh, dass ich den Bus genommen habe, Peru ist trotz allem ein phantastisches Land und wenn ich auch noch heil über die kritische Grenze nach Ecuador komme, ist alles gut.