San Carlos de Bariloche
In der argentinischen Schweiz
Bariloche liegt 893 m hoch und hat so etwa 135.000 Einwohner. Der Charakter ist aber eher der einer Kleinstadt. Es gibt ein kleines Zentrum (autofrei), das im wesentlichen aus 2 parallel verlaufenden Straßen mit Geschäften und Restaurants und deren Querverbindungen besteht.
Shopping
Hier finden sich jede Menge Outdoor-Geschäfte, denn im Winter sind die Skifahrer da und im Sommer die Wanderer. Die Preise sind von ‚wie in Deutschland‘ bis preiswert, weil Winterschlussverkauf. Das Angebot ist erheblich bunter als bei uns, bin versucht, ein quietschbuntes Thermohemd zu kaufen.
Bei der Reduzierung meines Gepäcks hab ich nicht bedacht, dass mein Fleece hin und wieder gewaschen werden muss und lange zum Trocknen braucht. (Irgendeine Ausrede findet sich immer, wenn ich was Neues haben möchte !)
Zurück zu Bariloche: Wer trubelige Skiorte mag, dem wird es gefallen. Mir nicht. Es gibt ein paar ganz originelle Dinge hier, muss noch mal mit der Kamera bei Sonne los.
Und hier sind die Sonnenfotos:
Sehenswertes in Bariloche
Neben den Läden für Kleidung gibt es auch noch Schokolade!!! Jede Menge Geschäfte, die Schokolade zum Essen, zum Trinken, zum Verschenken und sonstwas anbieten. Auf meinem Weg in den Ort bin ich am Schokoladenmuseum vorbeigekommen. Da es fies kalt war und regnete, wollte ich dann doch gerne rein in diesen Tempel der Versuchung. Der überaus gar nicht motivierte junge Mann am Eingang erklärte mir als erstes, dass es nur um die Geschichte der Schokolade ginge, die Fabrikation würde nicht gezeigt. Dafür wollte er dann aber 8 Euro oder so Eintritt, was ich nicht für einen langweiligen Vortrag auf Spanisch zahlen wollte. Aufgrund des schlechten Wetters saßen da eh schon reichlich Familien mit kleinen Kindern und das wollte ich mir nicht unbedingt antun.
Mein nächstes Ziel, die Kathedrale, hatte geschlossen und es war auch nicht so richtig herauszufinden, wann man sie besichtigen kann.
Mit dem Museum zur Geschichte der Stadt ging es mir genauso: Montag geschlossen. Na prima.
Einen Tag später oder so war das Museum geöffnet und auch sehr interessant, weil man eine Menge über die Geschichte der Mapuche erfährt. Selbst die Kathedrale war irgendwann mal offen 🙂
Dann gibt es noch irgendsoein Dino-Museum, das lass ich aus, da brauche ich eine andere Buskarte, und wenn das Wetter einigermaßen Sicht auf die Berge zulässt, laufe ich lieber durch die Natur.
Das beste an Bariloche
… ist seine Lage. Auf dem Weg von Buenos Aires hierher hatte ich mir extra einen Fensterplatz gebucht, um möglichst viel zu sehen. So viel ist da aber gar nicht. Das Land sieht zumindest von oben sehr karg aus, erst kurz vor Bariloche wird es abwechslungsreicher und dann tauchen die Berge auf. Und die Seen. Es gibt hier viel Wald und noch mehr Wasser, denn an Seen gibt es nicht nur den Nahuel Huapi (diesmal der See, ca. 100 km lang), sondern noch zahlreiche andere, um jede Ecke einen neuen.
Nach San Martin de los Andes (200km entfernt) kann man mit einer Tour kommen, die über sieben verschiedene Seen führt.
Fazit: Wer gerne shoppen geht, kommt hier auf seine Kosten – am besten kauft man direkt alles eine Nummer größer wegen der Unmengen Schokolade 🙂
Wer Berge und Seen liebt, kommt hier auch auf seine Kosten – gibt es in großer Schönheit! Zum Beispiel den Parque Nacional Nahuel Huapi, den Cerro Otto zu Fuß oder Teleferico und den Ventisquero Negro.
Noch was zum Hotel: Villa Huinid

Es ist ein sehr schönes Hotel, der Service ist super, die Heizung funktioniert und das Frühstück ist üppig. Die Kellner sind freundlich und das ist gut so, denn sonst gibt es hier keinen, mit dem ich mal quatschen könnte. Die Gäste sind Paare, Familien mit Kindern, Reisegruppen vornehmlich aus den USA im ((weit)fortgeschrittenen) Rentenalter. Wenn ich sage, dass ich aus Deutschland komme, sind alle beeindruckt, weil von so weit her – und dann auch noch allein.
Allein im Hotel
Habe auch hin und wieder andere Deutsche hier gesehen (oder gehört), aber hatte kein Bedürfnis, ein Gespräch anzufangen. Es ist halt so eine typische Hotelatmosphäre, bisschen steif und zugeknöpft. Also nutze ich die langen Abende, um mir hier die Finger wund zu schreiben, schaue argentinisches TV zur Verbesserung meiner Spanischkenntnisse. Nach viel Laufen bin ich eh zu müde , um was zu unternehmen, was abends dann auch Taxi in den Ort bedeuten würde. Es gibt einen Spa-Bereich, den ich nicht nutze, mag nicht im Pool schwimmen oder in die Sauna gehen. Das hat nichts mit dem Hotel zu tun, das mag ich auch zuhause nicht 🙂
Lustig sind die Vögel im Garten, Ibisse, genauer gesagt, Schwarzzügelibisse, wie ich mir hab fachkundig erklären lassen (Danke Bernd und Heimo).