San Ignacio (Posadas)

San Ignacio (Posadas)

Die Jesuitenmission San Ignacio

wurde Anfang des 17. Jahrhunderts gegründet und diente vor allem der Missionierung der Guaraní. Zu den besten Zeiten der Mission lebten und arbeiteten hier 4000 Menschen. Dann wurden die Jesuiten vertrieben, weil sie der Krone zu mächtig wurden und die Guaraní verließen die Mission ebenfalls. Jetzt sind nur noch ein paar Ruinen übrig, die ungefähr das Ausmaß der Größe erahnen lassen. Auch von den Guaraní findet man hier nicht mehr viel. Ein paar Namen der Gegend erinnern an sie und es gibt wohl eine kleine Gemeinde. Das ganze ist mal wieder Weltkulturerbe.

San Ignacio Jesuiten

Der Ort San Ignacio strahlt vor allem Ruhe aus. Die Busstation ist außerhalb und den Kaffee gibt es in Teebeuteln :(((( Das ist eher ein Kulturschock. Als ich ankam, war der Mann in der Touristeninfo begeistert, denn entweder ist völlige Nebensaison oder hier kommen eh nicht viele hin. Mit meinem kleinen Stadtplan bin ich dann losgezogen. Alle Straßen sind sehr gepflegt und da es ein winziger Ort mit Straßen im Schachbrettmuster ist, war auch alles einfach zu finden.

San Ignacio Kapitell

Leider ist von der Mission wirklich nicht viel übrig, aber es herrscht in den Ruinen eine friedliche Stimmung. Es ist still und man kann lange herumwandern. Nachts gibt es eine Lightshow, so lange bin ich nicht geblieben.

San Ignacio Innenhof

Der Dichter Horacio Quiroga – berühmter Sohn von San Ignacio

Quiroga GraffitiDie nächste Attraktion ist das Haus des Dichters Quiroga. Da mein Lonely Planet sagt, man habe eine super Aussicht auf den Rio Parana, habe ich mich auf den langen Weg dahin gemacht. Es liegt so etwa einen Kilometer außerhalb und alle Zivilisation hört dort auf.

Weg zum Haus Quiroga

Es gibt ein altes Holzhaus (nachgebaut, da das Original zerstört war) und ein erhaltenes Steinhaus mit vollständiger Einrichtung, die einen schönen Eindruck über das Leben hier vermitteln. Dahinter befindet sich ein kleiner Spazierweg durch einen Bambuswald mit Objekten zu den Geschichten. Hier bin ich erstmal durch alle Spinnennetze gelaufen, der letzte Tourist muss sich vor langer Zeit hierher verirrt haben. Das mit dem Ausblick ist eine sanfte Übertreibung, ein weiterer Spazierweg läd einen ein, nochmal einen Kilometer dranzuhängen, um den Rio Parana zu bewundern, das hat mich nicht mehr gelockt.

Ach ja, Martin Bormann, alter Nazi, hatte sich hier verkrochen, an einem lauschigen Plätzchen am Fluss. Das wurde mir in der Touristeninformation auch angepriesen, ist aber nur per Tour oder Auto erreichbar. Der Rio Parana ist ein Naturparadies, aber ich werde trotzdem nicht weiter bleiben, denn im Moment wird mir alles etwas zu anstrengend. Morgen mache ich noch einen Zwischenstopp in Resistencia, der Stadt der Skulpturen und dann nehme ich den Nachtbus nach Salta, wo ich ein bisschen bleiben möchte, um alles mal sacken zu lassen 🙂

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