Santa Marta

Santa Marta

Historisches Zentrum Santa Marta

Santa Marta sei auf dem Weg, ein zweites Cartagena zu werden, habe ich in einem Reiseführer gelesen und das hat leider meine Erwartungen etwas hochgepusht. Ich wohne nahe dem historischen Santa Marta KarteZentrum, das aber auch so gar nicht mit Cartagena verglichen werden kann. Mein Hostel Aluna Casa y Cafe ist hübsch, zentrumsnah und hat – ganz wichtig – eine Dachterrasse. In 10 Minuten in jede Richtung ist man durch, es gibt ein paar hübsche koloniale Bauten und einen kleinen Park für Verliebte. Der Parque de los Novios heißt im Original Parque Santander, wird aber von allen so genannt, weil … hier viele lauschige Bänke Pärchen zum Treffen einladen.

Santa Marta Novios

Die Uferpromenade von Santa Marta

Santa Marta HafenZwischen Industriehafen und Yachthafen gibt es einen schmalen Strandstreifen mit einer Promenade. Gelangweilte Männer sitzen da herum und sprechen die allein herumlaufenden Frauen an, wenig einladend, sich an diesen Strand zu legen. Ein Stück weiter westlich liegt der eigentliche Strand von Santa Marta, in El Rodadero. Das war früher Santa Marta Strandeigenständig, wurde aber von der Stadt überwachsen. Der andere Strand von Santa Marta ist Taganga, liegt nahebei und ist leicht zu erreichen.

 

 

 

 

Santa Marta als Ausgangspunkt für Touren

Die Hauptattraktion von Santa Marta ist jedoch der Tayrona Nationalpark, der erst wieder öffnet, wenn ich weg bin. Und natürlich die Ciudad Perdida, die verlorene Stadt in der Sierra Nevada. Im Moment sind die Treks leicht überlaufen wegen der Schließung des Parks. In den großen Touren laufen 40 Leute in einer Gruppe, verläuft sich zwar am Tage, da jeder doch sein eigenes Tempo geht. Am Abend in den Camps sind dann aber alle von allen Touren da. So stelle ich mir verwunschenen Dschungel nicht gerade vor. Hinzu kommen wilde Geschichten von Bettwanzen in den durchgelegenen Betten der Camps.

Fairerweise muss man sagen, dass die meisten, die mir ihre Erfahrungen berichtet haben, begeistert waren.

Hier ein paar Bilder des historischen Zentrums 🙂

Santa Marta Kirche

Es lebe die Klimaanlage bei gefühlten 10 Grad 🙁

Pünktlich zum Ende der Reise werde ich jetzt doch noch krank. Es ist nur eine Erkältung, aber blöd bei 30 Grad im Schatten. Sie legt mich etwas lahm, bin zu platt, um irgendetwas zu unternehmen. Somit warte ich auf meinen Flieger nach Bogota und hoffe, dass es bald wieder besser geht.

Free guided walking tour

Die free guided walking tour heute morgen sollte um 10 Uhr beginnen, ich war auch pünktlich da, Treffpunkt im Parque Bolivar. Ich setze mich dann auf eine Bank im Schatten und warte ab, ob noch jemand auftaucht. Auch hier, wie fast überall in Kolumbien, sind die Leute super freundlich.

Nach ein paar Minuten setzt sich ein Mann zu mir, später noch eine Frau, fragen mich das Übliche: woher, wohin, wie lange, ob mir Santa Marta / Kolumbien gefällt (inklusive der Variante: allein, Ehemann, Kinder und dem Erstaunen, dass die Europäerinnen so viel alleine unterwegs sind). Im Gegenzug frage ich ihn dann aus, was das gerade für eine Demonstration vor dem Rathaus ist.

Santa Marta Rathaus
Demo vor dem Rathaus

Ein paar Bruchstücke der letzten Rede habe ich verstanden, aber nicht, worum es wirklich geht. Interessanterweise demonstrieren da gerade alle Sorten Lehrer und Hochschullehrer, weil sie zu wenig verdienen und das Wenige dann noch nicht mal ausgezahlt wird. Das Wort Korruption ist mehrfach gefallen. So vergeht die Zeit und noch zwei weitere Touristen tauchen auf, die die Stadttour machen wollen, aber kein Guide.

 

 

Goldmuseum in Santa Marta

Santa Marta Goldmuseum 2

Das Goldmuseum ist direkt am Platz, also besuche ich das als Alternative, wollte ich sowieso.

Das hat sich dann auch wirklich gelohnt. Die Funde sind liebevoll in Vitrinen ausgestellt. In einem Raum gibt es ein paar ausgesprochen schöne Exponate und einen Plausch mit dem Aufseher und schon ist der Vormittag um.

Auf dem Rückweg sehe ich einen Mann, der einen wirklich großen!! Fisch verkauft, den er auf dem Boden fachkundig zerlegt. Selbst die Einheimischen bleiben stehen und schauen zu.

Santa Marta Fisch

Fazit: Irgendwann komme ich nochmal nach Kolumbien, wenn der Park offen ist und die Trails nicht so überlaufen, falls das möglich ist. Bei einem ersten Besuch weiß man vorher eh nie, was da auf einen zukommt. Käme ich nochmal, wüsste ich jetzt schon, wohin ich überall möchte, manches nochmal anschauen, an manchen Stellen länger bleiben, andere auslassen.

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