La Boca

La Boca ist eines der ärmeren Viertel in Buenos Aires, weshalb man dort nicht einfach außerhalb der Touristenzonen herumspazieren sollte. Bekannt ist es für seine bunten Häuser und die „Bombonera“, das Fußballstadion.

Auf mich wirkte der touristische Teil insgesamt wie eine Bombonera – eine Pralinenschachtel eben. Überall werden Unmengen Souvenirs angeboten und es wird kein Klischee ausgelassen. In den Lokalen gibt es laute Tangomusik und ein Paar tanzt dazu. Touristen können ihren Kopf in ein großes Bild stecken und sich als Tangotänzer fotografieren lassen usw….

Ich war dort mit meinem Spanischkurs, was den Vorteil hat, dass ein Einheimischer dabei ist, der einem etwas zum Viertel erzählen kann. La Boca ist einer der ältesten Stadtteile und war wegen des Hafens besonders wichtig. Hier kamen auch die vielen Einwanderer, vor allem Italiener aus Genua, an. Zunächst wohnte hier jedoch eine relativ reiche Schicht, die aber wegen einer Gelbfieberepidemie in andere Gebiete zog. Übrig blieben leere Häuser und ein verwaistes Viertel, das dann von den italienischen Einwanderern besiedelt wurde.

Der bekannte Künstler Benito Quinquela Martín, dessen Denkmal am Eingang des Viertels steht, ist selbst unter sehr armen Verhältnissen aufgewachsen, ist zu Geld gekommen und hat sich für sein Viertel eingesetzt. In seinem Haus hat er eine Schule gegründet, im 2. Stock ein Museum eingerichtet, in dem man viele seiner Werke und ausschließlich argentinische Künstler findet. Unter dem Museum befindet sich die von Benito Quinquela Martín gegründete Schule. Das Museum kostet keinen Eintritt, Spenden dienen dem Erhalt der Schule.