Uyuni – der Ort
Aus der Salzwüste kommend fährt man durch die roten staubigen Straßen der Vorstadt von Uyuni, in der es kaum Leben zu geben scheint. Es wirkt geradezu geisterhaft, heruntergekommen und arm.
Dann wieder die vielen angefangenen Häuser aus roten Lehmziegeln, die nach einem Regierungsprogramm entstanden sind, weil die Situation verbessert werden sollte. Wem dann das Geld ausging, der wartete mit dem Weiterbauen, bis wieder was da ist, was auch sonst?
Im Zentrum von Uyuni gibt es einige ganz hübsche Plätze, viele Agenturen für Touren und eine Straße mit Restaurants und Cafés, in der die ganzen Rucksacktouristen sitzen. Noch ist gar nicht Hochsaison, aber in dieser Straße ist international mit Rucksack alles vertreten.
Als ich nach Uyuni kam und den vielen Müll auf allen Straßenkreuzungen sah, dachte ich, na prima, kann ja was werden mit dem Hotel, aber es war eine super positive Überraschung. Schön gebaut und liebevoll gepflegt, ich wäre eigentlich gerne geblieben, aber eben nicht in Uyuni.
Hier nur ein paar Fotos vom Nachmittag und vor allem ein schlechtes Foto vom Abend an der Busstation:)
Der Busbahnhof in Uyuni
Wie immer zu pünktlich war ich um kurz nach neun abends an der Abfahrtstelle der Busse für meinen Bus nach Sucre. Da standen aber einfach ein paar mehr oder weniger gute Busse mit laufendem Motor in der Straße, es gab keinen Warteraum und ich setzte mich auf eine Bank in der Mitte, um zu warten. Erst war ich völlig genervt, dass ich jetzt hier ewig mitten in den Abgasen sitzen sollte, aber dann fiel mir plötzlich wieder ein, warum ich diese Reise mache. Es sind genau die Momente, in denen man das bunte Treiben einfach auf sich wirken lässt und abwartet, wie es weitergeht.
Es dauerte auch ziemlich lange, bis mir auffiel, dass die Busse jeweils vor ihrem Office halten und dann bin ich erstmal die Straße rauf und runter, um das Office 6. Oktober zu finden, denn so hieß mein Bus. Hat ja dann geklappt, es fuhren zwei Busse gleichzeitig, der zweite war meiner und ich machte es mir bequem – unten / Cama – Liegesitz. Bis wir abfuhren, verging nochmal ne Menge Zeit und der Qualm des brennenden Mülls von der Kreuzung mischte sich mit den Abgasen zu einer atemberaubenden Mischung. Irgendwann waren alle und alles verpackt und wir fuhren los.
Trotz meiner Müdigkeit konnte ich erst nicht schlafen, der Weg ist steil und führt durch die Berge. Gelegentlich rutschte der Bus in den Leerlauf, weil das Getriebe wohl nicht mehr so toll war. Dann schreckte ich jedesmal hoch, denn wenn es gerade steil bergauf geht und der Bus nicht weiterfährt, naja. Interessant auch, mit welcher Wucht der Fahrer dann versuchte, den Gang wieder reinzudonnern und wenn es, nach mehreren Versuchen, gelang, schob sich dann der schwere Bus wieder mühselig bergauf.